Abdruck aus:
ES IST NICHTS, NUR PAPIER,
UND DOCH IST ES DIE GANZE WELT
(Peter Høeg)
Papiertheater aus der Sammlung Schenstrøm
Hg. Doris Weiler Streichsbier
Oldenburg 1998
Kataloge des Landesmuseums Oldenburg Bd. 10
ISBN -3- 930537 - 07 - 9
© Landesmuseum Oldenburg
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"Forschungsstelle Mediengeschichte
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Bernd Poch
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"Das Volk tobte
vor Vergnügen"-
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Pat und Patachon-
das dänische Komikerduo
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"Was
soll ein Rezensent nur machen, der angesichts der Herren Pat und Patachon
nun einmal nicht aus dem Häuschen geraten kann, wenn ein ganz junger
Mann zu seiner Linken brüllt, daß die Kristallüster zittern,
und ein älterer Gentleman zu seiner Rechten so herzlich lacht, daß
das Pincenez auf seiner Nase zu tanzen beginnt ? So ein Film muß
wohl lustig sein - und die Geschmäcker verschieden."1
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Dieses Zitat macht
anschaulich, welches Verhältnis die Filmforschung zu den auch als
Spaßpäpste bezeichneten Komikern Carl Schenstrøm und
Harald Madsen hat. Jede/r kann es selbst nachprüfen: Ungeachtet des
riesigen Publikumszuspruches werden sie ignoriert. In allgemeinen und auch
in speziellen Lexika schlägt man erfolglos nach, und auch Veröffentlichungen
sucht man vergebens. Selbst in einem Band wie "Klassiker der Filmkomik"
von Georg Seeßlen wird dem Phänomen Pat und Patachon keine einzige
Zeile gewidmet.
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Die Filmgeschichtsschreibung
im Land ihrer größten Erfolge ignoriert das Komikerduo, bis
auf eine Ausnahme. Hauke Lange-Fuchs gab 1980 eine Dokumentation heraus,
die u.a. zahlreiche Quellen vor allem aus Dänemark und Schweden ins
Deutsche übersetzt präsentiert. Ergänzt werden diese Quellen
durch Abdruck von Kritiken der internationalen Presse. Dieses bisher einmalige
Werk muß hier in Ermangelung anderer Publikationen als Hauptquelle
dienen.
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Anfänge
der Filmkomik
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Die Wurzeln der
Filmkomik reichen weit bis in die früheste Zeit der Filmprojektion
zurück.
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Als am 28. Dezember
1895 die Gebrüder Lumière im Pariser Grand Café die
ersten Filmstreifen in der Öffentlichkeit projizierten, war die Verwunderung
groß. Ungläubig bestaunte man die Möglichkeit, Bewegung
mit einem technischen Gerät aufzeichnen und in Lebensgröße
wiedergeben zu können. "Natur auf frischer Tat ertappt"2,
dieser Ausspruch des Pariser Journalisten de Parville wurde zum geflügelten
Wort. Das Leben in seinen unkontrolliertesten und unbewußtesten Momenten
wurde von den Kameraleuten der Lumiéres gesucht und in immer wiederkehrenden
Motiven gefunden. Meereswogen, Rauchwolken und belebte Plätze wurden
mit besonderer Vorliebe gefilmt; legendär ist der Filmstreifen "L´
arivee d´un train". In ihm fährt ein Zug in einen Bahnhof ein,
Dampf quillt aus der Lokomotive, Passagiere steigen ein und aus und vollziehen
Bewegungen, die in ihrer Zufälligkeit nicht vorhersehbar sind.
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Die Brüder
Auguste und Louis Lumière glaubten nicht an die Langlebigkeit des
Mediums, sie sahen
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in ihm nicht mehr
als eine "wissenschaftliche Kuriosität"3,
die es schnell auszubeuten galt. Trotzdem gab es schon in einem der ersten
Lumièr´schen Programme 1896 einen Streifen zu sehen, der aus
der Reihe der Filme mit dokumentarischem Charakter ausscherte.
Der Film, "L´arroseur arrosé" (der begossene Rasensprenger),
wurde schnell zum Publikumsrenner und war daher Gegenstand eines der ersten
Filmplakate. Er erzählte eine der Wirklichkeit entnommene Story :
Ein Gärtner begießt mittels eines Schlauches den Garten, ein
Junge schleicht sich heran und tritt mit dem Fuß auf den Schlauch.
Verdutzt schaut der Gärtner in den nur noch tröpfelnden Schlauch,
genau in dem Augenblick gibt der Junge den Schlauch wieder frei. Der Gärtner
wird naßgespritzt (Maxim Gorki: "Der Zuschauer glaubt, daß
auch er im nächsten Augenblick vollgespritzt werde, und fährt
unwillkürlich zurück"4),
erkennt die Lage, verfolgt und erwischt den Jungen. Eine Tracht Prügel
ist die wohlverdiente Strafe für den Lausbuben.
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Abb 71
Plakat für
Lumiére- Vorführungen, 1896. Das Plakat griff die Vorliebe des Publikums
für das "Urbild aller späteren Filmlustspiele" auf.
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Dieses kurze Filmchen
gilt als "Keimzelle und Urbild aller späteren Filmlustspiele"5.
Es erzählt einen Streich und dessen Ende, das das Weltbild der Zuschauer
wieder zurechtzurücken versteht. Mehr noch: hier konnte man die erste
Verfolgungsjagd im Film miterleben, die filmischste aller Aktionsformen.
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Der Besitzer eines
Zaubertheaters namens Georges Méliès saß während
der ersten Vorführungen im Zuschauerraum und erkannte sofort, daß
die Möglichkeiten des Films weit über das Gesehene hinausreichen
mußten. Als 1897 der Film seinen Novitätscharakter zu verlieren
begann und auch im letzten Provinzort Filme Lumièr´scher Prägung
schon gesehen worden waren, drehte Méliès in großer
Zahl Theaterszenen und fantastische Filme, die offensichtlich Publikumsbedürfnissen
entgegenkamen, die die Lumieres nicht befriedigen konnten und wollten.
Méliès produzierte seine Filme im Stile eines Theaterregisseurs
mit einer feststehenden Kamera, die meistens die gesamte Bühne aufnahm,
entwickelte aber auch filmspezifische Mittel wie den Stoptrick, das Arbeiten
mit Masken etc., die er in zahlreichen Variationen virtuos anwendete.
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Seine Vorliebe für
das Phantastische fand seinen Niederschlag in Jules-Verne-Adaptionen und
in Science-fiction-Filmen. Im Gegensatz zur literarischen Vorlage war das
Phantastische in Méliès Filmen oftmals
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mit Heiterkeit gepaart.
Der Mond hat das Gesicht eines Mannes, der von der Rakete der landenden
Wissenschaftler ins Auge getroffen wird. Wild umherhüpfende Mondbewohner
verlöschen qualmend, wird ihnen ein harter Schlag versetzt. Nixen
sitzen auf sichelförmigen Sternen und spielen auf der Leier. "Die
Fülle der Beziehungen reizt zum Lachen, behält aber gleichzeitig
eine surrealistische Komponente bei, die, wie alles Groteske, irritiert"6
.Die Realität, wie Lumiere sie noch konsequent darstellen wollte,
wird im Groteskfilm verformt, die Komik ergibt sich aus der Differenz,
die wiederum nicht zu groß sein darf, um den Bezugspunkt nicht zu
verlieren. Normen werden spielerisch aufgehoben, aber nicht außer
Kraft gesetzt. Die Gegennorm wird dem Gelächter preisgegeben, deshalb
wird zu Recht wird auf die sytemstabilisierende Funktion der Filmfarcen
hingewiesen.
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Für die Entwicklung
nicht nur des komischen Filmes bedeutungsvoll war die Übernahme des
Prinzips der feststehenden Typisierung einer Figur, wie man es vom Theater
her kannte. Ein unveränderter Typus, der sich herausgebildet hat,
wirkt allein durch sein Erscheinen auf der Leinwand komisch. Er trägt-
wie bei einem Markenartikel- Bedeutung mit sich, die dem Zuschauer den
Zugang zur Handlung erleichtert. Der Typ muß durch die Prädisposition
der Zuschauer Erwartungen erfüllen; kein Film steht für sich,
er wird eingeordnet in das bisherige Bedeutungsgeflecht. So konnten sich
Typen bilden, später auch Stars genannt, wie der Franzose Max Linder,
der schon 1905 die damals kaum vorstellbare Jahresgage von 150 000 Franken
erhielt. Harold Lloyd, Fatty Arbuckle, Mack Sennett, Buster Keaton, Charlie
Chaplin und viele andere folgten- und (fast vergessen) Pat und Patachon...
Abb 72
Das Vagabundenpaar Pat und Patachon
in typischer Haltung.
Öl auf Leinwand, 224 x 132 cm,
1924 (Kat.- Nr. 88)
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Pat und Patachon:
Die europäischen Komiker
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Pat und Patachon
- jeder, der ein gewisses Alter erreicht hat, kennt diese Namen, obwohl
seit der letzten Berührungsmöglichkeit mit ihnen fast 30 Jahre
vergangen sind, seit nämlich das ZDF von 1968- 1970 im Vorabendprogramm
Filmchen von konsumfreundlicher Länge (27 Minuten) zeigte. Der Mythos
Pat und Patachon aber lebt offensichtlich weiter.
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Obwohl
das Komikerpaar Pat und Patachon weltberühmt wurde, kennt kaum jemand
außerhalb Dänemarks die wirklichen Namen der darstellenden Schauspieler.
Das Schicksal von Carl Schenstrøm (der lange Pat) und Harald Madsen
(der kleine Patachon) war es - ähnlich wie bei Seriendarstellern in
der Gegenwart -, ihre Identität zugunsten der von ihnen dargestellten
Figuren zu verlieren. In Deutschland hießen
sie PAT UND PATACHON, in Dänemark FYRTAARNET OG BIVOGNEN (Leuchtturm
und Beiwagen), in Norwegen TELEGRAFSTOLPEN OG TILHENGERN (Telegrafenmast
und Anhänger), In Holland WATT EN HALFWATT (Watt
und Halbwatt) und in England LONG AND SHORT.
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In den in der Oldenburger
Tageszeitung "Nachrichten für Stadt und Land" abgedruckten Annoncen
wurden nur ein einziges Mal die Schauspieler genannt, und das bezeichnenderweise
in einem sehr frühen Stadium. In der Anzeige zum zweiten in Oldenburg
gelaufenen Pat- und Patachonfilm Pat und Patachon als Photographen
wurde allerdings aus Harald Madsen "Harald Mausen"7.
Danach waren sie nur noch "die zwei Unzertrennlichen" oder "unsere beiden
Freunde". Erst 1929, Pat und Patachon waren längst legendär und
auf der Höhe der Popularität, versuchten die "Nachrichten für
Stadt und Land" den Kunstfiguren Leben einzuhauchen, wenn auch fehlerhaft:
"Scherström und Madsen, das sind die Vaternamen der beiden..."8
Dies war immer noch zutreffender als das, was die "Wiener Mittagszeitung"
noch am 6.8.1932 abdruckte: "Der lange Harald Madsen, der kleine dicke
Carl Svendström (...)"9 .Wer also waren
die Personen, die hinter dem Erfolgsduo Pat und Patachon standen ?
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Es sind in der Hauptsache:
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Lau Lauritzen
(Regisseur)
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Carl Schenstrøm
(Pat)
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Harald Madsen
(Patachon)
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LAU LAURITZEN
( Regisseur, 1878-1938)
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Als Schöpfer
und treibende Kraft muß der Regisseur Lauritz Lauritzen (genannt
Lau) gelten. Obwohl ihn sein Vater als Nachfolger im Kaufmannsberuf wünschte
und Lauritzen auch eine Lehre als Kaufmann hinter sich brachte, setzte
sich schließlich sein Drang zur Bühne durch. Zuerst spielte
er in Laiengruppen, dann mit großem Erfolg in Theatern in der dänischen
Provinz, schließlich erhielt er 1910 im Alter von 32 Jahren ein Engagement
als Regisseur am Det Ny Teater in Kopenhagen. In der Hauptstadt kam er
dann sehr schnell zum aufstrebenden dänischen
Film. Lauritzen spielte in vielen Nebenrollen, schrieb Drehbücher
und führte auch bald Regie. 1914 bekam er eine feste Anstellung bei
der NORDISK FILM COMPAGNI, die ganz Europa mit
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ihren Filmen belieferte.
Es herrschte Goldgräberstimmung, "die Leute vom Film schwammen förmlich
in Geld"10. Lauritzen bewies Talent auf
komischem Terrain, er hatte schnell großen Erfolg mit Farcen, Lustspielen
und Volkskomödien und lieferte Filme in großer Zahl ab. Er arbeitete
unter Hochdruck, der Markt verlangte nach immer mehr Filmen, und die NORDISK
kam mit der Produktion kaum nach. Lauritzen schrieb die Drehbücher,
inszenierte die Filme, führte die Mitarbeiter und schnitt die Filme
nach den Dreharbeiten in seinem Privathaus. Als sein Engagement bei der
NORDISK 1919 endete, hatte er in einem Zeitraum von 5 Jahren 204 Filme
gedreht, eine riesige Zahl, selbst wenn man bedenkt, daß es sich
in der Mehrzahl um Filme von 20 Minuten Länge gehandelt hat. Ein Beleg
für Lauritzen Erfolg ist auch, daß einzig sein Lustspiel-Team
in der Filmkrise während des Ersten Weltkrieges die Anstellung bei
der NORDISK behielt, während alle anderen Bediensteten entlassen.wurden.
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Neben seinem ungeheuren
Schaffensdrang war es vor allem seine Spontaneität, die ihn auszeichnete
und die sicherlich den Mitarbeitern an jedem Drehtag aufs Neue ein äußerstes
Maß an Flexibilität abverlangte. Das "Drehbuch" hatte er im
Kopf, die besten Einfälle kamen im spontan am Drehort oder des Nachts
im Bett. "Man darf ruhig behaupten, daß, wenn einer seiner Filme
fertig ist, nicht mehr als ein Viertel des ursprünglichen Entwurfs
übriggeblieben sind."11 Diese von Intuition
geleitete Arbeitsweise hat sich in all den Jahren nicht verändert
und wurde in der Zusammenarbeit mit Carl Schenstrøm und Harald Madsen
prägend für den als leicht empfundenen Stil der Pat- und Patachon-
Filme. In Film, Flirt und Verlobung z.B. wurde ein zufällig
am Drehort notlandendes Flugzeug sofort in die Handlung eingebaut. Pat
und Patachon als Müller konnte entstehen, weil Lauritzen gehört
hatte, daß eine Windmühle zum Abriß stand. So konnte "Lau"
eine brennende Mühle eindrucksvoll in Szene setzen, was er in der
Planung nicht zu hoffen gewagt hatte.
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Lauritz
Lauritzen hatte die Aufmerksamkeit von Svend Nielsen, Produzent bei der
Filmproduktionsfirma PALLADIUM, erregt. Der begehrte Regisseur konnte schließlich
1919 mit dem Posten des künstlerischen Leiters zur Palladium gelockt
werden. Nielsen sollte einen goldenen Griff getan haben, denn Lauritzen
war gerade dabei, der Idee von einem Komikerpaares, bestehend aus einem
kleinen Dicken und einem langen Dürren, Gestalt zu verleihen. Als
schließlich die Idealbesetzung mit Schenstrøm und Madsen gefunden
werden konnte, war der Erfolg auch auf internationaler Ebene überwältigend.
In der Glanzperiode kamen 97 % der Einnahmen aus den Pat- und Patachonfilmen
aus dem Ausland12. Lauritz Lauritzen hat
sich mit diesen Filmen einen hervorragenden Platz in der europäischen
Filmgeschichte geschaffen. Er starb im Alter von 60 Jahren am 2. Juli 1938.
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CARL SCHENSTRØM
(PAT, 1881- 1942)
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Carl Schenstrøm
wurde 1881 am Stadtrand von Kopenhagen als einziges Kind einer Handwerkerfamilie
geboren, sein Vater betrieb eine Klempnerei. Nach-
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dem ein Auswanderungsversuch
nach Amerika gescheitert war und die Familie nach Dänemark zurückkehrte,
absolvierte Carl Schenstrøm erfolgreich eine Lehre als Buchbinder
und ging danach, wie es auch in Deutschland üblich war, als Wanderbursche
auf die Walz. Schon während seiner Lehrzeit hatte er Berührung
mit der Bühne, er spielte in einer Laienspielgruppe von Gesellen und
Lehrlingen mit. Es wird vermutet, daß sein Großvater, ein alter
Artist, der in einem Schaustellerzelt "Schenstrøms Welttheater &
Circus" aufführte, ihm die Liebe zu den Brettern, die die Welt bedeuten,
vererbt hat. Auch als Buchbindergeselle zog es ihn zum Theater. Nach der
Wanderschaft in Kopenhagen angekommen, ging er einfach zum Leiter des Norrebro
Theater, Vilhelm Petersens, erhielt einen Termin und sprach vor- mit Erfolg.
Er wurde engagiert, bakam aber mit vierzig Kronen Gage pro Monat nur einen
Hungerlohn. So hielt Schenstrøm Ausschau nach weiteren Einnahmequellen.
Er schrieb Stücke, die zwar nicht viel einbrachten, aber gern gespielt
wurden.
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Zwangsläufig
mußte er in der Hauptstadt irgendwann einmal in Kontakt mit dem Film
kommen. Er hatte gehört, daß Kollegen sich nebenbei mit kleinen
Filmrollen ein paar Kronen dazuverdienen konnten, und so nahm er ein Angebot
an, in dem Film Tordenskjold in verschiedenen Nebenrollen mitzuwirken.
Der Film wurde kein Erfolg, auch stellte die Filmfirma kurz darauf die
Produktion ein, Schenstrøm aber konnte jetzt Erfahrungen vorweisen.
1910 erhielt er einen Vertrag von der NORDISK. Er mußte seine gesamte
theaterfreie Zeit zur Verfügung stehen, konnte aber dadurch sein Jahresgehalt
(mittlerweile 1000 Kronen) verdoppeln.
Abb 73
Innenseite des Reisepasses
von Carl Schenstrøm (1940).
Carl Schenstrøm wurde
im Gegensatz zu Harald Madsen
nicht auf der ersten Blick
erkannt.
(Kat. - Nr. 91)
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Seinen Durchbruch
als Filmschauspieler erzielte er offensichtlich mit der Rolle eines Hungerkünstlers.
Er wurde für die Rolle auserkoren, weil der eigentlich vorgesehene
Kollege erkrankt war und Schenstrøm, lang und mager, ideal für
die Rolle erschien. Er reüssierte und bekam danach Rollen auch als
Charakterdarsteller. "Ich seelte und schurkte, weinte, lachte, verzweifelte,
starb und zog alle Register für 5 Kronen täglich. Zugleich brachte
ich die dazu passende Arm- und Beingymnastik, und das Resultat war, wenngleich
nicht hervorragend, so doch mit den Jahren recht einträglich."13
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Doch erst der 1913
zur NORDISK gekommene Regisseur Lauritz Lauritzen sollte Schenstrøms
komisches Talent entdecken und ihn in seinen Lustspielen einsetzen. Ein
Glücksfall für den Schauspieler, denn als während der Absatzkrise
im Ersten Weltkrieg die NORDISK massenhaft Mitarbeiter entließ, blieben
von 70 Festengagierten gerade einmal die sechs Schauspieler der komischen
Abteilung in Lohn und Brot- unter ihnen Carl Schenstrøm. Und als
Lauritzen dann zur PALLADIUM ging, nahm er Schenstrøm mit. Dort
konnten sie die ersten Versuche, ein Komikerpaar zu schaffen, bald erfolgreich
umsetzen. Schenstrøm wurde als Pat europaweit bekannt und wohlhabend.
Anfang 1925 erhielt er laut Vertrag von der Palladium-Filmgesellschaft
eine Jahresgage von 24 000 Kronen, für Arbeiten außerhalb Dänemarks
wurden Extraprämien ausgehandelt. Jedes andere Engagement wurde Schenstrøm
verboten; hätte er ohne Erlaubnis mit einer anderen Gesellschaft gedreht,
wäre eine Konventionalstrafe von 100 000 Kronen fällig gewesen.
Ein Drittel der Gage wurde von der Palladium in sicheren Wertpapieren angelegt.
Diese sollten Schenstrøm nach Auslaufen des Kontraktes ausgehändigt
werden. Sicher eine Art Rücklage für schwere Zeiten, aber auch
vertraglich vereinbartes Pfand, mit der die Palladium die Einhaltung des
Kontraktes erzwingen wollte. Man wollte das Zugpferd fest an die Produktionsfirma
anbinden.
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Abb. 74
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Nasenkappe, Schnurrbart und wirres Haar ließen aus
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dem eleganten Carl Schenstrøm den Vagabunden Pat
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entstehen.
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(Kat. - Nr. 90)
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Carl Schenstrøm
verspürte keinen ausgesprochenen Hang zum glamourösen Leben.
Er baute sich eine Villa im Kopenhagener Vorort Utterslev, in die er sich
zu Frau und den zwei Kindern zurückziehen und seinen gerühmten
Garten pflegen konnte.
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Mit "Pat" hatte
er die Rolle seines Lebens bekleidet. Von 1921 bis 1940 ("In guten alten
Tagen") spielte er fast ausschließlich diese Rolle mit immer
dem gleichen Partner- mit Harald Madsen. Auch Carl Schenstrøm starb
früh, 1942, im Alter von nur 61 Jahren.
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HARALD
MADSEN (Patachon, 1890- 1949)
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Harald Madsen wurde
1890 in einem kleinen Ort in Ostjütland namens Silkeborg geboren.
Sein Vater war Schuhmacher, das einzige Kind Harald jedoch entwickelte
Talente auf ganz anderem Gebiet. Schon sehr früh genoß er den
Reiz, sich vor einem Publikum zu produzieren. Als Vierjähriger soll
er während einer Zirkusaufführung über die Barriere geklettert
sein und mit den Worten "Das kann ich auch" in das Spiel der Clowns eingegriffen
haben.14 Seine Eltern erkannten seine große
Liebe zu den zirzensischen Darbietungen und ermunterten ihn, mittlerweile
1897 nach Nykøbing umgezogen, das Trommelschlagen und Violinespielen
zu erlernen. In der Hoffnung, daß aus Harald ein Musiker werden würde,
meldeten sie ihn beim Jugendamateurorchester des Ortes an. Der Gründer
war ausgerechnet Lau Lauritzen, der ebenfalls aus Silkeborg stammte. Lauritzen
gab dem jungen Harald Madsen sogar höchstselbst drei Stunden Violinenunterricht,
natürlich ahnten beide nicht, daß sich ihre Wege in der gar
nicht so fernen Zukunft noch einmal, diesmal aber mit weitreichenden Folgen,
kreuzen würden.
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Harald Madsen trainierte
weiter verbissen, um seinen Traum vom Zirkusleben Wirklichkeit werden zu
lassen. Als 1904, Madsen war gerade 14 Jahre alt, der Zirkus Miehe in Nykøbing
gastierte, führte er dem Direktor seine Kunststückchen vor und
wurde engagiert. Am Tage nach seiner Konfirmation, das war die einzige
Bedingung, die sein Vater stellte, ging Madsen zum Zirkus Miehe. Elf Jahre
blieb Harald Madsen beim Zirkus Miehe und wurde in dieser Zeit so geschickt
als Artist, daß sein Name auf den Plakaten stand. Dann gründete
er zusammen mit August Miehe, dem Sohn des alten Direktors, und Christian
Rehder eine eigene Clowns- Truppe, genannt "Die Drei Miehes".
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Erst jetzt, in der
eigentlich ungeliebten Rolle des Clowns, wurde Madsen mit seiner Tätigkeit
wohlhabend. Es gab Engagements überall in Europa, und überall
waren der Zuspruch groß. Auch Filmemacher wurden auf diesen Darsteller
aufmerksam, der es so gut verstand, das Publikum in seinen Bann zu ziehen.
Während eines Gastspiels 1917 in Stockholm trug ihm Mauritz Stiller,
der später mit Greta Garbo zusammenarbeitete, eine Rolle in "Alexander
der Große" an. Madsen spielte die Rolle, blieb aber- von gelegentlichen
Filmrollen abgesehen- den "Drei Miehes" treu.
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Dies sollte sich
abrupt ändern, als sich im Jahre 1920 zwei besondere Gäste unter
den Zuschauern befanden: Svend Nielsen, Produzent der Palladium Filmgesellschaft,
und der Regisseur Lauritz Lauritzen. Nielsen hatte von Madsen gehört
und war der Meinung, daß dieser genau der richtige Mann für
Lau Lauritzen war. Der Regisseur war auf der Suche nach einem Partner für
den langen, schlaksigen Carl Schenstrøm, und der kleine dicke Clown
Harald Madsen schien auch ihm in seiner Gegensätz-
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Abb 75
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Madsen und Schenstrøm in "Aus guten
alten Zeiten",
-
dem letzten Pat- und Patachonfilm (1940).
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Innenseiten des Programmheftes (Illustrierte
Filmbühne
-
Nr. 576), Sammlung Alfred Hein
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lichkeit geeignet
zu sein. Direkt im Anschluß an die Vorstellung setzte man sich zusammen
und wurde schnell handelseinig. Aus Harald Madsen wurde Patachon; das Traumpaar
der Komik, zumindest in Europa für die nächsten 15 Jahre, war
geboren. Auch wenn die Filmkritik immer wieder die schauspielerischen Defizite
Madsens zu erkennen glaubte, für das Publikum war er gleichwertiger
Partner, ja oftmals der spaßigere der beiden Unzertrennlichen.
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Die Zusammenarbeit
mit Schenstrøm geriet erst in den 30er Jahren in eine ernste Krise.
Madsen konnte nur noch in immer größeren Abständen filmen,
weil er langwierige Krankheiten durchzumachen hatte. Der Zirkus, den er
sich von seinem vielen Geld zugelegt hatte, lief nicht wie erhofft und
ging pleite, hinzu kam die zunehmend zerrüttete Ehe , so daß
Madsen auch psychisch angeschlagen war. Selbst Schenstrøm, im Umgang
mit seinem Partner sehr wohlwollend, spricht in seinen Memoiren von "Merkwürdigkeiten".
Schließlich lebte Madsen zurückgezogen in einem Zirkuswagen,
aus seiner Villa hatte er ausziehen müssen. Ein Versuch, das Komikerpaar
Pat und Patachon 1947 mit einem anderen Partner wieder aufleben zu lassen,
scheiterte. Als Letzter des Erfolgstrios starb Harald Madsen am 13. Juli
1949.
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PAT UND PATACHON-
ein Komikerpaar entsteht
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Pat und Patachon,
das ist kein Paar, das am Reißbrett entstand, sondern es ist das
Endprodukt eines längeren, von Zufällen geprägten Weges.
Auch wenn dem Regisseur Lau Lauritzen das Bild eines Paares analog zu Don
Quichotte und Sancho Pansa schon lange vorschwebte und Carl Schenstrøm
auf seiner Wanderung als frischgebackener Buchbindergeselle angeblich die
spätere Figur des Pat in Gestalt eines Schornsteinfegers erschien,
so deutete lange Zeit nichts darauf hin, daß einer von beiden konsequent
den Weg zu diesen Figuren aufnahm. Sicher ist es in erster Linie Lauritzens
Gabe der Intuition zu verdanken, daß Chancen ermöglicht, erkannt
und genutzt wurden .
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Lauritzen hatte
schon an die 200 Filme produziert, ohne daß ein Komikerpaar in seinen
Filmen auftauchte. Der erste Film, in dem der Gegensatz groß-klein,
personifiziert durch zwei Schauspieler, zum Lachen reizte, war der 1919
noch bei der NORDISK gedrehte Streifen "Der Wettläufer". Carl
Schenstrøm spielte darin einen langen, sportlich- eleganten Kerl,
der in einem Wettrennen mit dem kleinen Friseur Fips um die Hand der Tochter
eines wohlhabenden Rentiers laufen soll. Die Tochter liebt den auf den
ersten Blick chancenlosen Friseur (Aage Bendixen), Schenstrøm aber
ist der Favorit des Vaters. Friseur Fips gleicht die körperlichen
Nachteile durch den Einsatz pfiffiger, aber eigentlich unfairer Mittel
aus und gewinnt mit dem Rennen auch die Hand der Angebeteten.
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Die Spannung, die
in diesem ungleichen Paar lag, regte Lauritzen zu weiteren Versuchen an.
Schon der nächste Film "Ein Sommerabenteuer" zeigt Schenstrøm
in der Verkleidung als "Pat". Eigentlich sollte er einen eleganten Herrn
aus der besseren Schicht spielen, doch Lauritzen kam ganz spontan
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die Einsicht, daß
der großgewachsene Schenstrøm doch eher geeignet war, die
Rolle des im Drehbuch vorkommenden langen Vagabunden zu bekleiden. Wie
so oft mußte Schenstrøm sich schnell auf die neue Lage einstellen.
So besorgte er, der sich für die andere Rolle hatte einkleiden lassen,
eine kurze Jacke und einen Hut, borgte sich vom Kellner ein paar alte Schuhe
und von einem Kollegen eine karierte Hose (ob hier schon die künstliche
Nasenverlängerung und der falsche Bart dazukamen, bleibt unerwähnt).
-
Derart ausgestattet
gab er den Vagabunden im Zusammenspiel wiederum mit Aage Bendixen so eindrucksvoll,
daß Lauritzen die Handlung während der Dreharbeiten änderte
und dem Landstreicherpaar die wichtigsten Rollen in dem Film zukommen ließ.
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Kurz vor und nach
dem gemeinsamen Wechsel zur Palladium-Filmgesellschaft drehte Lauritzen
noch einige andere Lustspiele, bis er sich des Komikerpaares erinnerte.
"Diebsgesindel" sollte der erste Film sein, der schon in der Planungsphase
das Landstreicherpaar als Hauptfiguren vorsah. Pat und Patachon, so wurden
die beiden zumindest in einem später erscheinenden Programmheft schon
genannt, entwickelten in diesem Film kriminelle Energien und wollten eine
Diebestour unternehmen. Dabei gerieten sie in eine turbulente Szenerie
mit hübschen jungen Mädchen und deren Verehrern, einem wohlhabenden
Privatier und einer müden Haushälterin. Am Schluß löst
sich alles mit Hilfe von Pat und Patachon in Wohlgefallen auf, von einer
Bestrafung der beiden Diebe wurde abgesehen. Der Film wurde auch außerhalb
Dänemarks, vor allem in Deutschland und noch mehr in Schweden, ein
Riesenerfolg beim Publikum und auch bei der Kritik. Nun erkannte Lauritzen,
daß er in dieser Richtung weiterarbeiten mußte. Allerdings
war ihm und auch dem Produzenten Svend Nielsen klargeworden, daß
der Kontrast zum langen Pat des Carl Schenstrøm schärfer ausgearbeitet
werden mußte, und das ging nicht mit Aage Bendixen.Diesen Gegensatz
fand man in Harald Madsen von den "Drei Miehes". Was dann folgte, war eine
für das Europa der 20er Jahre einmalige Filmkarriere.
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Abb
76
- Die für Pat typische Bekleidung,
darunter die zu
-
kurze Jacke und die karierte
Hose.
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(Kat.-Nr. 89)
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Die
Filme und deren Aufnahme bei Publikum und Kritik
-
(unter besonderer
Berücksichtigung der Oldenburger Quellen)
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Die Filme, die nun
in der endgültigen Besetzung Carl Schenstrøm/ Harald Madsen
produziert wurden, entwickelten sich europaweit zu absoluten Kassenschlagern.
Sie spielten in nordeuropäischen Gefilden und zeigten diese Gegenden
auch ausführlich in gerühmten Landschaftsaufnahmen. Aber auch
inhaltlich entsprachen sie der europäischen Mentalität . Über
den zweiten Film in der neuen Besetzung , "Sonne, Sommer und Studentinnen",
urteilte die "B.T., Kopenhagen": "Dänische Lustspiele haben nicht
das Amerikanisch- Barocke, das ein Publikum außerhalb Amerikas kurzzeitig
unterhält, aber nicht das Geringste mit dem dänischen Humor zu
tun hat. Laus ... Lustspiel ist vor allem liebenswert. Seine Ideen und
Erfindungen sind vor allem leicht und lustig (...) Welch hinreißende,
vollkommene Idiotie !"15 Diese Leichtigkeit
war Resultat der spontanen Arbeitsweise Lauritzens. Pat und Patachon wirkten
nie schematisch, wie man es den amerikanischen Komikern zuschrieb, sondern
agierten in manchmal völlig überraschenden Handlungssträngen
-"Im übrigen sind sie immer da, wo man sie gerade nicht erwartet hat.“16
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Abb 77
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Die Typen waren so ausgeprägt, daß
sie selbst von
-
hinten sofort zu erkennen waren.
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Ausschnitt aus einer Annonce in den
-
"Nachrichten für Stadt und Land",
-
1.7.1927
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Eine Thematik, die
sich in der Hauptsache durch die Filme der ersten Phase bis 1925 zog, hatte
sich schon im oben erwähnten Film "Der Wettläufer" angedeutet.
Es ging um Liebesbeziehungen, deren Zukunft gefährdet war, z.B. durch
einen unpassenden Heiratskandidaten, den der Vater aufgrund von Herkunft
und Stand ausgewählt hatte. Die beiden Vagabunden, infantil händchenhaltend,
trugen entscheidend dazu bei, daß es zu einer Lösung des Konfliktes
kam und die rechten Partner sich finden konnten.
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In Oldenburg
liefen diese Streifen von Beginn an mit überwältigendem Erfolg.
Als erster Film wurde in den Wall-Lichtspielen "Er, sie und Hamlet"
am 26.3.1923 aufgeführt. Die "Nachrichten für Stadt und Land"
schrieben dazu:
"(...) Das Haus
war vor Beginn schon ausverkauft, so daß viele wieder umkehren mußten.
Der Film: ein Bombenerfolg ! Das Volk tobte vor Vergnügen, unaufhörlich
rollten die Lachsalven fünf Akte lang durch die Menge. Zum ersten
Mal eine dänische Komödie (Palladia-Film, Kopenhagen), mit der
die Theaterleitung einen guten Griff getan hat. Eine ganz neue Art von
Komik, deren Haupt- Interpreten Pat und Patachon manchmal an die Shakespeareschen
Lustspielgestalten erinnerten. Gute Darstellung aller Mitwirkenden, unter
denen besonders die Seemannstypen mit ihrer drastischen Echtheit gefielen."
17
Auch die folgenden
Filme stießen ausnahmslos auf wohlwollende Kritik. Eine kleine Zusammenstellung
aus den "Nachrichten für Stadt und Land" soll dies verdeutlichen:
"Schon äußerlich
wirken die beiden fröhlichen Gesellen, der eine klein und dick, gefühlvoll
und schelmisch, der andere lang und dünn mit dem unvergleichlichen
Gesichtsausdruck, wie etwa der des dummen August im Zirkus. Das Spiel wird
umrahmt von hübschen Schneelandschaften und übermütigem
Skisport der Jugend. Der Beifall zum Schluß war allseitig. " 7.1.1925
"„Die Braut aus
Australien“ mit den dänischen Filmkomikern Pat und Patachon, deren
Namen hier nicht mehr unbekannt sind (“Liebe im Schnee !“). Der Vorzug
dieser dänischen Grotesken liegt zweifellos darin, daß sie sich
nicht ständig mit den beiden Hauptpersonen beschäftigen - was
auf die Dauer vermieden wurde - sondern durch ewig wechselnde Handlung
und Bilder fesseln. (...)Wundervolle Naturaufnahmen erhöhen auch diesmal
die Wirkung des Films, der entschieden über den Durchschnitt des auf
diesem Gebiet Gebotenen steht.“ 21.1.1925
„ Wer recht von
Herzen lachen will, der muß sich in den Apollo- Lichtspielen „Pat
und Patachon“ ansehen. Keine brutal anmutende Groteske, sondern sonniger,
behaglicher Humor. (...)Keine der Szenen von überwältigendem
Humor hinterläßt einen faden Nachgeschmack.“17.10.1925
Abb 78
Schaukasten Wall- Lichtspiele Oldenburg,
Anfang Dezember 1927.
Es lief der Film "Pat und Patachon
am Nordseestrand".
Sammlung Carl- Heinz Wempe
-182-
"'Pat
und Patachon und die Tänzerin.' In ihm lebt der behagliche Humor des
Nordens. Die beiden „Stettiner Sänger“ (siehe Gestalt!) haben sich
mit Haut und Haaren einer kleinen, entzückenden Tänzerin verschrieben,
um derentwillen sie Freud´ und Leid´ dieses Daseins mit Gleichmut
ertragen. Man komme und lache !“ 31.10.1925
18
In Skandinavien
vor allem hatte sich der Humor des Trios Lauritzen/ Schenstrøm/
Madsen im Laufe der Zeit abgenutzt, so daß sich kritische Stimmen
mehrten. "... diese Clowns mit ihren 2 - 3 Grimassen sind keine großen
Schauspieler.. Das Publikum aber jubelte von Anfang bis Ende."19,
schrieb ein Rezensent 1924.
Ab
1925 drehten Madsen und Schenstrøm nicht nur mit Lauritzen, sondern
auch mit anderen Regisseuren, die das Repertoire erheblich erweiterten.
Pat und Patachon zogen jetzt nicht immer durch das Land und waren in manchen
Filmen auch nicht mehr das Paar, das man kannte, es kamen völlig neue
Konstellationen zustande. In "Der Spritschmuggler" des schwedischen
Regisseurs Gustav Molanders z.B. spielte Schenstrøm einen Dieb,
während Madsen als Polizeichef fungierte. Es fand für das Publikum
eine doppelte Brechung statt: Madsen spielte Patachon, der wiederum im
Film nicht in seiner ursprünglichen Gestalt, sondern als Polizeichef
oder Bankmanager auftrat. Trotzdem blieb der ursprüngliche Charakter
der Figuren erhalten. Immer war das soziale Engagement der beiden zu spüren,
sie nahmen Waisen auf und halfen Bedürftigen. "Selbst in Amt und Würden
bleiben sie die getretene Menschenkreatur, die nur das Gute will. Sie zersetzen
alle Autorität, alles Vorurteil, alle Geschraubtheit."
20
Obwohl
von der Kritik immer häufiger angefeindet und mit Befremden betrachtet,
brach ab 1925 in Oldenburg vor Ort nun eine richtige Pat- und Patachon-
Euphorie aus. Das wiedereröffnete "Lichtspielhaus", am Anfang der
Nadorster Straße gelegen, suchte sich die Publikumsgunst der "beiden
Unzertrennlichen" zunutze zu machen und spielte im April und Mai 1927 sechs
verschiedene Pat- und Patachonfilme. Lau Lauritzen traf immer noch den
Geschmack der breiten Massen. Die "Nachrichten für Stadt und Land"
jubelten anläßlich der Aufführung von "Pat und Patachon
auf dem Pulverfaß" im Januar 1928:
-
„[...] im Wall-Licht
spielt man einen neuen Film mit Pat und Patachon, den berühmten dänischen
Komikern, eine regietechnisch hervorragende Arbeit, die die beiden Helden
in einem ganz neuen Milieu zeigt. „Pat und Patachon auf dem Pulverfaß“
- selten ist so gelacht worden wie gestern abend, und, was die besonderen
Einfälle angeht, so ist seit den Zeiten Max Linders nichts auf diesem
Gebiet geleistet worden, was diesem Film auch nur als halbwegs ebenbürtig
an die Seite gestellt werden könnte, ein Film, der es wert ist, daß
er eine volle Woche gespielt würde, was hiermit angeregt sei. [...]“
21
-183-
Abb. 79
Nicht immer traten die beiden Komiker
als Vagabunden auf.
Im Laufe der Jahre schlüpften
sie häufiger in andere Rollen,
waren Bankdirektoren, Detektive oder
- wie hier- Polizisten.
(Kat- Nr. 99)
-184-
Nur als Lauritzen
seinen langgehegten Wunsch, mit Cervantes "Don Quichotte" einen
seriösen Stoff zu verfilmen, Wirklichkeit werden ließ, reagierte
die Oldenburger Presse ungewohnt kritisch. "Nichtsdestoweniger entstand
ein Film (bei dem freilich der Regisseur von allen guten Geistern verlassen
war), der lachreizend wirkt (...)"22 Das
"Lichtspielhaus" allerdings mußte den Spielplan zweimal verlängern,
so groß war der Publikumsandrang.
Zum Kramermarkt
1928 fand in Oldenburg ein wahres Pat und Patachon-Festival statt. In zwei
Kinos liefen Filme des Duos: im Kino "Die neuen Lichtspiele", Nadosterstraße,
"Pat und Patachon auf dem Pulverfaß" und im "Apollo"
in der Heiligengeiststraße "Pat und Patachon als Millionäre".
Unter der Überschrift "Pat und Patachon im Landestheater" konnte man
den "Nachrichten für Stadt und Land" am 29.9.1928 entnehmen, daß
die beiden Komiker zeitgleich auch im Landestheater zu sehen waren: "Wie
wir erfahren, wird eine der besonderen Überraschungen in der modernen
Posse "Robert und Bertram" das persönliche Auftreten der berühmten
Filmgrößen Pat und Patachon sein."
Abb. 80
Um ihre letztlich guten Ziele zu erreichen,
hielten sich
Pat und Patachon nicht streng an die
Gesetze. Ihnen
war aber bei immer gutem Ausgang die
Vergebung
ihrer kleinen Übertretungen sicher.
(Kat. - Nr. 100)
Das Manuskript
dieses auf Oldenburger Verhältnisse zugeschnittenen Schauspiels ist
leider nicht mehr erhalten. Aus der Presse aber erfuhr man ...
"Die
fünf zeitgemäßen Bilder der Posse:
1. "Freiheit,
die ich meine !";
2.
"Filmzauber";
3. "Gipfel der
Frechheit";
4. "Aber die
Polizei";
5. "Kramermarkt"!
"(29.9.1929)
-
Es waren natürlich
nicht Madsen und Schenstrøm, die im 2. Bild der Posse aufgetreten
sind, sondern Schauspieler des Landestheaters. Täuschungen dieser
Art gab es häufiger, Parodisten wie Andringer und Madlung23
verdienten ihren Lebensunterhalt damit, als Pat und Patachon aufzutreten,
ohne daß zuvor klar war, daß nicht die Originale auftreten
würden. In Oldenburg hatte es 1926 einen kleinen Skandal um einen
angeblichen Chaplin-Auftritt im Wall-Kino gegeben.
24
-185-
1930, unmittelbar
vor Einführung des Tonfilms auch in Oldenburg, war die Popularität
von Pat und Patachon auf dem Höhepunkt angelangt. Das "Apollo" konnte
als kleineres Kino den Andrang anläßlich der Aufführung
des Films "Pat und Patachon im Raketenauto" nicht mehr bewältigen:
„Aus
den Lichtspielhäusern. Das Apollotheater hat seinen ausgezeichneten
Spielplan mit den beiden nordischen Filmkomikern Pat und Patachon, der
mit großem Erfolge aufgenommen wurde, bis Donnerstag dieser Woche,
einschließlich, verlängert. Die Vorstellungen waren bis jetzt
fast alle ausverkauft; am Sonntag war der Andrang so stark, daß im
Gedränge vier große Scheiben der Reklameschaukästen im
Innern des Theaters eingedrückt wurden, und erst die herbeigerufene
Orpo einigermaßen Ordnung schaffen konnte. „Pat und Patachon im Raketenauto“
erwies sich in allen Phasen und in allen Einzelheiten als eine Arbeit,
die mit Zielsicherheit den Geschmack des großen Publikums getroffen
hat. Was die beiden Helden alles ausfressen, überzeigt alle Begriffe
und zwingt auch bei wiederholtem Sehen zur Heiterkeit.“25
"Ausgelebt
sollen diese beiden Unzertrennlichen haben ? Ausgeschlossen ! " wurde noch
im Dezember 1930, längst spielte das Wallkino Tonfilme, ausgerufen.
Aber es war schon eine Vorahnung vom Ende spürbar. Auch der erste
Tonfilm von Pat und Patachon "1000 Worte Deutsch" konnte
trotz aller Begeisterung seitens der Presse und des Publikums in Oldenburg
nicht überdecken, daß der Tonfilm eine ernste Bedrohung für
die Filmgroteske darstellte."Es war in der Tat unvermeidbar, daß
das gesprochene Wort einem Genre, welches allergisch auf es reagierte,
ein Ende bereiten würde."26
Schenstrøm,
Madsen und Lauritzen drehten noch bis 1932 Stummfilme, die auch weiterhin
enthusiastisch aufgenommen wurden, dann aber schnell ihren Reiz verloren,
denn das Publikum war dem Stummfilm entwöhnt. "Man glaubt es nicht,
daß vor wenig mehr als zwei Jahren noch alle Filme so waren! Nun
wirkt diese stumme Munterkeit auf einen fast gespenstisch, wie eine Welt
armer Taubstummer, die dennoch krampfhaft versuchen, den Humor nicht zu
verlieren."27 Auch einige Tonfilme konnten
gefallen, letztendlich kann aber nichts darüber hinwegtäuschen,
daß der Stummfilm das ihnen adäquate Medium darstellte. Aber
nicht der Tonfilm allein läutete das Ende des Duos ein. Zunehmende
Schwierigkeiten untereinander, die Trennung von "Lau" 1932 und die Krankheiten
und Krisen Madsens ließen kaum noch kontinuierliche Arbeit zu.
-
Ihre Filme aber
wurden weiterhin gespielt. Zum Teil nachsynchronisiert, liefen sie selbst
Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg noch in den Kinos, vor allem in Kindervorführungen.
In Oldenburg wurde Anfang der 80er Jahre zum letzten Mal ein Pat- und Patachonfilm
im Kino gezeigt, und zwar im neueröffneten "Casablanca" anläßlich
einer Kindervorstellung.
-186-
1 Svenska
Dagbladet, Stockholm, 15.9.1931. Zitiert nach: Lange- Fuchs, Hauke: Pat
und Patachon: eine Dokumentation. Schondorf/Ammersee 1980,
S. 174
2 vgl.
Kracauer, Siegfried: Theorie des Films. Frankfurt a.M. 1964, S. 58
3 vgl.
Gregor, Ulrich/Patalas, Enno: Geschichte des Films, Bd. 1. Reinbek bei
Hamburg 1976, S. 11
-
4 zitiert nach Kracauer, a.a.O.,
S. 57
-
5 Kracauer, Siegfried, a.a.O.,
S. 57
-
6 Seeßlen, Georg: Klassiker
der Filmkomik. Reinbek bei Hamburg 1982, S. 40
7 Nachrichten für Stadt
und Land, Nr. 235, 29.8.1924
8 Nachrichten für Stadt
und Land, Nr. 303, 6.11.1929
9 vgl.: Lange- Fuchs, Hauke:
Pat und Patachon: eine Dokumentation. Schondorf/Ammersee 1980, S. 174
10 Lange,Fuchs, a.a.O.,
S.32
11 Eddy, Robert: Fyrtaarnet
og Bivogen, Zinklar Zinklersen, Kopenhagen 1928.
in: Lange-Fuchs, a.a.O., S. 33f.
12 vgl. Lange-Fuchs, a.a.O.,
S. 21
13 Schenstrøm, Carl:
Fyrtaarnet fortaeller (Pat erzählt), Hagerup, Kopenhagen 1943.
in: Lange- Fuchs, a.a.O., S. 43
14 vgl. Eddy, a.a.O., S.
48
15 in : Lange- Fuchs, a.a.O.,
S. 85
16 Nachrichten für
Stadt und Land, Oldenburg, 1.4.1926
17 Nachrichten für
Stadt und Land, Oldenburg, 27.10.1923.
18 Sämtliche Zeitungsartikel
und Annoncen über Pat und Patachon- Filme in den Nachrichten für
Stadt und Land sind im internet zu finden unter: http://www.uni-oldenburg.de/kunst/mediengeschichte/pat/artikel.htm
19 Griffel, Niels in Ekstrabladet,
7.10.1924, in: Lange- Fuchs, S. 109
20 Rote Fahne, 14.11.1926,
in: Lange- Fuchs, S. 117
21 Nachrichten für
Stadt und Land, Oldenburg, 28.1.1928
22 Nachrichten für
Stadt und Land, Oldenburg, 26.5.1928
23 Herold, Egon: Aus der
Geschichte des Lichtspielhauses Schramberg. Schramberg 1991, S. 36. Herold
berichtet auch davon, daß es als Andenken Taschentücher mit
den Köpfen der beiden gab, "das von Pat blau, das von Patachon
gelb; zum Schneuzen waren sie jedem zu schade."
24 Das "Apollo" machte sich
noch Wochen später in seiner Annonce zum Chaplin-Film "Ein Hundeleben"
am 28.5.1926 in den Nachrichten für Stadt und Land darüber lustig:
"Achtung ! Wir machen das verehrte Publikum ausdrücklich
darauf aufmerksam, daß es sich in diesem Film um den Original- Charlie
Chaplin handelt und nicht um den hier s.Zt. in den Wall-Lichtspielen
aufgetretenen Charlie Chaplin - Imitator."
25 Nachrichten für
Stadt und Land, Oldenburg, 15.1.1930
26 Kracauer, Siegfried:
Kino. Frankfurt a.M. 1974, S. 22
-
27 Dagbladet , Oslo, 10.9.1932,
in: Lange-Fuchs, a.a.O., S. 177
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